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Die Bibliotheca Alexandrina ist eine Bibliothek in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria, die im Jahr 2002 nahe der Stätte der historischen Bibliothek von Alexandria eröffnet wurde. Angeschlossen an die Bibliotheca Alexandrina sind ein Kulturzentrum mit Museen und Galerien, mehrere Forschungsinstitute, ein Veranstaltungszentrum und ein Planetarium. Der Bau der Bibliothek entstand unter der Schirmherrschaft der UNESCO und der ägyptischen Regierung und ist mit 2000 Leseplätzen und Regalflächen für 8 Millionen Bücher ausgestattet.
Die historische Bibliothek von Alexandria war die bedeutendste und größte Bibliothek des klassischen Altertums. Sie wurde unter Ptolemaios I. im 3. Jahrhundert v. Chr. gegründet und soll bis zu 700.000 Schriftrollen besessen haben. Die Sammlung der antiken Bibliothek wurde mehrmals schwer beschädigt, die endgültige Zerstörung der Bibliothek erfolgt in der Spätantike während der Christianisierung des Römischen Reiches. Von der antiken Bibliothek bleiben keine archäologischen Zeugnisse erhalten.
Die Idee zur Wiedererrichtung der Bibliothek an historischer Sätte wurde erstmals Anfang der 1970er Jahre von einer Gruppe von Professoren für alte Geschichte an der Universität Alexandria 2 formuliert. Angeführt von Mostafa El-Abbadi gelang es den Wissenschaftlern Mitte der 1980er Jahre, sowohl die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) als auch den ägyptischen Staatspräsident Hosni Mubarak für die Idee zu gewinnen.
Das Baugrundstück wurde 1985 erworben, eine symbolische Grundsteinlegung erfolgte am 26. Juni 1988 durch UNESCO-Generaldirektor Federico Mayor. Die ägyptische Regierung rief im selben Jahr einen Architektenwettbewerb zum Bau einer neuen Bibliothek von Alexandria aus, der von dem norwegischen Architekturbüro Snøhetta mit Craig Edward Dykers, Kjetil Trædal Thorsen und dem Österreicher Christoph Kapeller als ausführende Architekten gewonnen wurde. Durchgeführt wurde der Bau schließlich von einem Konsortium bestehend aus Snøhetta und der ägyptischen Hamsa Associates unter Beteiligung ägyptischer, italienischer und britischer Bauunternehmungen.
Zur Finanzierung des Projektes wurde im Jahr 1990 eine Geberkonferenz in Assuan abgehalten, bei der mehrere Staatsführer eine Erklärung zur Unterstützung des Baus und der Ausstattung der Bibliotheca Alexandrina unterzeichneten. Die Regierungen des Iraks, Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate stellten insgesamt 65 Millionen US-Dollar zur Verfügung, 27 Millionen US-Dollar spendeten weitere 26 Staaten. Die äygptische Regierung stellte 120 Millionen US-Dollar bereit, neben der UNESCO beteiligte sich auch das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen an dem Projekt.
Ende 1992 begann die Räumung des 45.000 m² großen Baugeländes am Hafen von Alexandria 9 , nach ausführlichen archäologischen Ausgrabungen wurde der Bau im Jahr 1995 begonnen. Nach sechsjähriger Bauzeit war die Bibliotheca Alexandrina im Juli 2001 fertiggestellt, die feierliche Eröffnung fand am 16. Oktober 2002 in Beisein zahlreicher Staatsgäste statt. Die Baukosten betrugen insgesamt 218 Millionen US-Dollar, was angesichts des hohen Anteils an Analphabeten und der Armut in Ägypten internationale Kritik auslöste.
Direktor der Bibliotheca Alexandrina ist der ehemalige Vizepräsident der Weltbank, Ismail Serageldin.
Die Bibliotheca Alexandrina liegt in unmittelbarer Nähe zum Hafen südlich der Hafenstraße Corniche und nördlich der philosophischen und juristischen Fakultät der Universität von Alexandria.
Das markanteste Detail der Bibliotheca Alexandrina ist das zum Meer hin geneigte Glasdach, das sich in Form einer Scheibe mit 160 m Durchmesser aus einem Wasserbassin erhebt. Die Oberfläche des Daches soll die Struktur eines Mikroprozessor-Wafers wiedergeben, wird aber oft mit der aus dem Meer aufgehenden Sonne verglichen. Dadurch, dass die Oberlichter nach Norden ausgerichtet sind, fällt kein direktes Licht ins Gebäude, die gewölbte Struktur der Dachhaut mit beweglichen Elementen ermöglicht aber eine optimale Nutzung des Tageslichts.
Das Gebäude umfasst insgesamt elf Stockwerke, von denen vier unterirdisch angelegt sind. Dadurch steht im Gebäude eine Fläche von mehr als 85.000 m² zur Verfügung. Die halbrunde Südseite ist 32 m hoch und fensterlos, ihre Außenhaut ist aus mehr als 3000 grauen Granitblöcken gefertigt. Sie ist verziert mit Schriftzeichen aus allen Schriften der Welt, womit der Anspruch der Bibliothek, das Wissen der Welt zu sammeln, ausgedrückt wird. Die Krümmung der Außenwand folgt der Bahn der Sonne, wodurch im Tagesverlauf die einzelnen Segmente nacheinander vom Sonnenlicht bestrahlt werden.
Das Bauwerk und die verantwortlichen Architekten wurden im Jahr 2004 mit dem Aga-Khan-Preis für Architektur ausgezeichnet.
Rund die Hälfte des Bibliothekgebäudes wird von dem Lesesaal eingenommen, der sich unmittelbar am Glasdach von dem vierten Untergeschoss bis zum zweiten Obergeschoss erstreckt. Es sind insgesamt 2000 Leseplätze vorhanden, somit besitzt die Bibliotheca Alexandrina den größten Lesesaal der Welt. Säulen im Saal sollen an die antiken Baustile erinnern, das Mobiliar des Lesesaals wurde eigens für die Bibliothek entworfen und zum Teil von der norwegischen Regierung gestiftet.
Von jeder Etage aus besteht ein Zugang zur Freihandbibliothek, die bis zu 500.000 Bände umfassen kann. Zusammen mit dem im südlichen Gebäudeteil gelegenen Bibliotheksmagazin kann die Bibliotheca Alexandrina insgesamt 8 Millionen Bände aufnehmen, womit sie die größte Bibliothek Afrikas und der Arabischen Welt darstellen würde. Allerdings wird die Kapazität der Bibliothek aufgrund begrenzter finanzieller Mittel nur zu einem geringen Teil genutzt, so umfasste der Bestand der Bibliothek fünf Jahre nach der Eröffnung nur 530.000 Titel. Die Bibliothek ist daher auf Buchspenden angewiesen. Zur Eröffnung der Bibliothek wurden unter anderem historische Werke über die Ägyptische Expedition und den Bau des Sueskanals von Frankreich übergeben, Spanien spendete Dokumente über die maurische Herrschaft in Ägypten. Diese Werke werden im Manuskriptenmuseum der Bibliothek ausgestellt.
Integriert in der Bibliotheca Alexandria sind mehrere Fachbibliotheken:
Ein Schwerpunkt der Bibliotheca Alexandrina liegt in der digitalen Archivierung. Der Unternehmer Brewster Kahle stiftete der Bibliothek eine Sicherungskopie des von ihm betriebenen Internet Archive, die über mehr als 200 Computer zugänglich ist. Die Bibliothek selbst beteiligt sich im Rahmen des Million Book Project an der Digitalisierung von Büchern.
Nordwestlich der Bibliotheca Alexandrina schließt sich ein Planetarium an, dessen schwarze Kugel zusammen mit dem Bibliotheksgebäude ein Ensemble bildet. Die Kuppel des Planetariums hat einen Durchmesser von 14 m und kann auch für die Aufführung von IMAX-Filmen genutzt werden. Im Untergeschoss des Planetariums befindet sich ein Museum zur Wissenschaftsgeschichte.
Zwei weitere Museen befinden sich in der Bibliothek. Das Archäologische Museum präsentiert neben Fundstücken aus den Ausgrabungen vor dem Bau der Bibliothek Exponate aus der Geschichte Ägyptens, darunter von Unterwasserarchäologen aus dem Hafenbecken Alexandrias geborgene Statuen aus hellenistischer Zeit. Das Manuskriptenmuseum zeigt alte Handschriften und seltene Bücher und beherbergt ein Mikrofilmarchiv mit Fotografien alter Manuskripte. Dem Museum angeschlossen ist ein Forschungszentrum für die Restaurierung alter Handschriften.
Weitere Forschungszentren innerhalb der Bibliotheca Alexandrina widmen sich der Kalligrafie, der Informationswissenschaft und der regionalen Förderung von Wissenschaftlern (Center for Special Studies and Programs).
Schon 1991 wurde ein Kongresszentrum fertiggestellt, das heute wie alle anderen Einrichtungen der Bibliotheca Alexandrina unterstellt ist und westlich an die Bibliothek grenzt. Es besteht ein unterirdischer Verbindungsgang zwischen beiden Gebäuden. Der Große Saal des Bibliotheca Alexandrina Congress Centrum (BACC) bietet Platz für mehr als 1600 Gäste, darüber hinaus stehen eine Reihe von kleineren Sälen und Ausstellungsräumen zur Verfügung.
Im Juli 2008 wird die 4. Wikimania-Konferenz in dem BACC abgehalten.
Aus den einzelnen Sehenswürdigkeitsbewertungen über die Sehenswürdigkeit folgt die durchschnittliche Bewertung
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